Das Projekt WinWind wird im Rahmen von Horizon 2020, dem europäischen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation gefördert. Übergeordnetes Projektziel ist, die soziale Akzeptanz und Unterstützung für die Windenergie in Regionen mit einem relativ geringen Windenergieausbau zu fördern und zu deren sozial- und umweltverträglichen Marktdurchdringung beizutragen. Die spezifischen Projektziele umfassen die:
In den sechs Partnerländern Deutschland, Italien, Lettland, Norwegen, Polen und Spanien wurden Zielregionen mit geringem Windenergieausbau ausgewählt: Thüringen und Sachsen in Deutschland, Latium und die Abruzzen in Italien, Zentralnorwegen, die Woiwodschaft Ermland-Masuren in Polen, die Balearen in Spanien und ganz Lettland.
WinWind basiert auf einem integrativen Ansatz, der die technischen, räumlichen, sozioökonomischen, politisch-administrativen und ökologischen Charakteristika der Zielregionen berücksichtigt. Mit Hilfe einer Mehrebenen-Perspektive werden praxisorientierte Lösungsvorschläge formuliert, die eine sozial- und umweltverträgliche Marktentwicklung unterstützen. In den jeweiligen Partnerländern werden Ländertische (sog. 'stakeholder desks') eingerichtet, welche die operativen Aufgaben des Projektes begleiten. Die Ländertische bestehen aus den lokalen Projektpartnern sowie ausgewählten Stakeholdern und Marktakteuren (z.B. Projektentwickler, Investoren, Bürgerenergiegesellschaften, Verbände, politische Entscheidungsträger, lokale/regionale Behörden, und NGOs).
WinWind untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Zielregionen und entwickelt ein Portfolio von 'Best Practices', die unter Berücksichtigung der spezifischen lokalen, regionalen und nationalen Kontexte übertragbar sind. WinWind formuliert praxisnahe Lösungsvorschläge, die auch einen Mehrwert für andere Regionen in Europa generieren können. Besondere Aufmerksamkeit widmet das Vorhaben Ansätzen informeller Bürgerbeteiligung, finanzieller Teilhabe und eines fairen Interessen- und Vorteilsausgleiches.
Das Projekt startete im Oktober 2017 und wurde bis März 2020 bewilligt. Die Projektkoordination während der 30-monatigen Projektlaufzeit übernimmt das Forschungszentrum für Umweltpolitik der Freien Universität Berlin.